Ein paar Worte an meine Theater-Crew ...



… zunächst muss ich Euch nochmals - und ich kann es nicht oft genug sagen - zu Eurer Vorstellung am 7. März in der Schlossberghalle beglückwünschen. Ihr seid noch in aller Munde - das will was heißen! Um Eure Leistung zu honorieren, möchte ich kurz reflektieren, welchen Aufwand wir alle in der Theatersaison 2019/2020 betrieben haben. Ich sage das auch nicht im Stillen, denn jeder darf wissen, was hinter dieser „Laienspiel-Gruppe“ steckt, welche tagsüber in den Betrieben, Einrichtungen und Familien volle Leistung bringen muss.

Ende 2018 waren wir gezwungen, nach zwei Dritteln der Probenzeit unser Theaterstück wegen meiner Erkrankung „einzustampfen“ und enttäuscht den Theaterauftritt bei der Winterunterhaltung abzusagen. Da lagen schon knapp drei Monate Probenarbeit hinter uns – alles für die Tonne. Diese Enttäuschung muss man erst mal wegstecken. 

Um einen interessanten Beitrag für das „Ebbes 2019“ beizusteuern, wollten wir die ausgefallene Theatervorstellung im September 2019 nachholen. Leider standen uns aus Zeitgründen nicht mehr alle Darsteller für unser „angefangenes Stück“ zur Verfügung, so dass wir die Probenarbeit für die Neuauflage des „Nonnapokers“ erneut aufnehmen wollten. Von Mai bis September haben wir uns meist wöchentlich zu rund 12 Proben getroffen. Ungeschickterweise lagen die großen Ferien dazwischen – aber ein bisschen Zeit für die Familie musste auch mal sein. Auch der „Nonnapoker“ 2019 kam beim Publikum wunderbar an. Vermutlich habt ihr dort schon beste Werbung für den Theaterfrühling 2020 gemacht.

Und dann stand auch schon im Oktober die Stückauswahl für den Theaterfrühling 2020 auf dem Programm. Keine Zeit zum Durchatmen. Nach zwei „Sitzungen“ haben wir uns für „Dreimal schwarzer Kater“ entschieden, ohne zu wissen, wie dieses Projekt enden wird. Ihr habt euch von mir zu einem richtigen „Abendfüller“ überreden lassen: ein zwei Stunden dauernder 3-Akter – reine Spielzeit! 25 Probentermine standen auf dem Programm – oft zweimal pro Woche sahen wir uns. Wir hatten noch nie so viele Requisiten zu händeln. Und: ein Kulissenumbau stand an. Wir haben auf allen Ebenen geackert wie die Dummen. 

Es gab gute und schlechte Probentage. Aber ich konnte immer auf Euch zählen. Ihr habt selbst gute Ideen zum Stück beigesteuert, Euch um Requisiten bemüht. Das sind in vielen Theatergruppen keine Selbstverständlichkeiten. Man spürt die Enttäuschung, wenn eine zugeteilte Rolle – dem einen oder anderen vielleicht zu klein ist - nicht so gefallen will. Das schmerzt mich. Aber: Es gibt keine kleinen Rollen, sage ich Euch immer. Jede ist vollwertig, ob mit viel oder weniger Text. Deshalb ist sie nicht weniger wichtig oder schlechter als andere. Das, was man daraus macht, zählt. Mein Ziel ist immer, aus jedem einen besonderen Charakter zu „bauen“. Und ich bin in der glücklichen Lage, dass ich die besten Theaterspieler habe, die mit mir diesen Weg gehen.

Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mich während der Aufführung nicht „hinter der Bühne haben wolltet“. Sonst hätte ich nicht dieses Feuerwerk an Spielfreude sehen können. Ihr könnt mich darum ruhig beneiden! Ihr hattet zu keiner Zeit Schwächen und das Publikum durch die ganze Vorstellung mitgezogen – das kann nicht jeder „Feierabend-Schauspieler“ über einen ganzen Abend lang. In diesen Belangen seid ihr richtige Profis.

Jedem Einzelnen bin ich zu Dank verpflichtet; egal ob Spieler, Kulissenbau, Licht und Ton und die dranhängenden Familien, welche in diesem langen Jahr oft auf Euch verzichten mussten. Gerne hätten wir nach diesem aufwändigen Jahr unseren „Kater“ nochmals über die Bühne springen lassen – aber leider kam das Corona-Virus dazwischen. Unser Gastspiel im Bohnauhaus liegt momentan auf Eis – aber Eis taut ja bekanntlich, wenn wärmere Zeiten kommen. Wir werden zusammen mit dem Bohnau-Team einen neuen Termin finden. Denn nicht nur wir wollen das, auch das Publikum, in dessen Herzen ihr euch gespielt habt.

In der Hoffnung, dass ihr mir weiterhin so engagiert die Treue haltet, schicken wir uns in den Corona-Urlaub, um gestärkt wieder auf die Bühnenbretter zu steigen! 
Ich könnt‘ vor Stolz platzen!

Eure Gitte